Diese eine Sache ist im Herbst entscheidend für das Wohl Ihrer Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen haben im Herbst und Winter oft mit Lichtmangel zu kämpfen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Pflege Ihrer Pflanzen in der kalten Jahreszeit optimal anpassen können.

Die meisten Pflanzen benötigen Licht, um gesund zu bleiben, da es ein wesentlicher Bestandteil ihrer Ernährung ist. Mit den kurzen, dunklen Tagen im Winter haben viele Zimmerpflanzen Schwierigkeiten.

Eine naheliegende Lösung besteht darin, den Pflanzen mehr Licht zu bieten, indem Sie sie an einen helleren Standort am Fenster platzieren. Alternativ können spezielle Pflanzenleuchten, idealerweise mit LEDs, eingesetzt werden, da sie wenig Strom verbrauchen. Diese können je nach Bedarf stundenweise oder zur Verlängerung des Tageslichts genutzt werden.

Wichtig im Winter: Pflanzen regelmäßig abstauben

Lichtmangel wird durch fehlende Pflege begünstigt. Eine Staubschicht auf den Blättern wirkt wie ein Filter für Sonnenstrahlen. „Je nach Schichtdicke kann bis zu 30 Prozent weniger Licht bei der Pflanze ankommen”, erklärt Jürgen Herrmannsdörfer vom Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur. Er rät, die Pflanze immer wieder zu duschen, auch in den anderen Jahreszeiten.

Im Winter können die Blätter von Hand mit einem Tuch und gesammeltem Regenwasser gereinigt werden. Da dieses Wasser kalkfrei ist, hinterlässt es keine Rückstände auf den Blättern. Danach reicht es, regelmäßig mit einem Staubwedel über das Grün zu gehen.

Auf den grünen Daumen verlassen

Diese eine Sache ist im Herbst entscheidend für das Wohl Ihrer Zimmerpflanzen

 

Lichtmangel versetzt viele Zimmerpflanzen in eine Art Winterschlaf. Da sie weniger Energie produzieren können, brauchen sie dann weniger Wasser. Leider gibt es dafür keine festen Richtwerte. „Der Wasserbedarf muss immer an den Verbrauch angepasst werden“, erklärt Gärtnermeister Herrmannsdörfer. Dieser ist abhängig von der Blattgröße im Verhältnis zum Pflanzgefäß beziehungsweise Substrat und dessen Speichervolumen.

Hobbygärtner können allerdings gut erahnen, wie viel Wasser die Pflanze braucht. Herrmannsdörfer rät, mit dem „grünen Daumen“ zu fühlen, ob die Erde noch feucht ist. Alternativ gibt es Wasserspeicher mit entsprechenden Anzeigen, die anzeigen, wann Nachschub notwendig ist.

Ähnlich ist es bei den Düngergaben: Weil die meisten Pflanzen im Winterhalbjahr weniger wachsen, sollte die Zufuhr von Nährstoffen kleiner ausfallen, mindestens um die Hälfte.

Heizungsluft kann Blattfall auslösen

Das Grün hat ein weiteres Problem: Die trockene und warme Heizungsluft lässt viele Pflanzen, vor allem aber die beliebten Zimmergrüns Einblatt und Flamingoblume leiden, sagt Andreas Höfer, der eine Hydrogärtnerei für Zimmerpflanzen in Eislingen (Baden-Württemberg) betreibt.

Vergleichbar wie wir Menschen wegen trockener Raumluft unter Reizungen der Haut und Schleimhäute leiden und unser Abwehrsystem geschwächt werden kann, ergeht es den Zimmerpflanzen. Sie verlieren dann zum Beispiel eher Blätter.

Besonders betroffen sind Pflanzen in unmittelbarer Nähe der Wärmequelle, etwa am Boden über einer Fußbodenheizung. Gärtnermeister Herrmannsdörfer empfiehlt hier hohe Säulengefäße als Übertopf. Hier bleibt ein Luftraum zwischen Unterseite und dem Pflanztopf, der eher vor Überhitzung schützt.

Wasserschalen oder ein Zimmerbrunnen erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Raum. Höfer rät zu Wasserspielen mit Lavasteinen, die große Poren und eine sehr große Oberfläche haben. Und er empfiehlt in Wohnräumen mit trockener Luft das Lüften bei feuchter Außenwitterung als „ein probates Mittel, um die Luftfeuchtigkeit in den Räumen wieder zu erhöhen.“

Lüften ist nicht immer die Lösung

Diese eine Sache ist im Herbst entscheidend für das Wohl Ihrer Zimmerpflanzen

Diese Maßnahmen sollten allerdings nur ergriffen werden, wenn der Kreislauf aus Lüften und Heizen insgesamt unter Kontrolle ist. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum kann nämlich die Bildung von Schimmel an Wänden und Möbeln begünstigen. Daher sollte die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum optimalerweise 60 Prozent nicht übersteigen. Mit einem Hygrometer lässt sich dieser Faktor messen.

Eine gute Lösung für die Pflanzen ist es, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Damit verbessert sich das Mikroklima. Sie können beispielsweise eine Wasserschale direkt neben den Topf der Zimmerpflanze stellen. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät alternativ zu einem Nebel aus der Sprühflasche.

An kalten Wintertagen ist Lüften nicht immer gut für Zimmerpflanzen. „Wenn sich der Mensch im Zug unwohl fühlt, tut es die Pflanze auch”, sagt Jürgen Herrmannsdörfer. Gefährlich für Pflanzen mit kleinen und weichen Blättern, etwa das Einblatt, kann Zugluft mit Temperaturen von unter zehn Grad werden. Diese Pflanzen sollten Sie während des Stoßlüftens woanders hinstellen.

Schädlinge sind ein besonderes Problem im Winter

Heizungsluft lässt Pflanzen nicht nur schneller vertrocknen. Sie bietet auch Schädlingen wie Spinnmilben, Woll- und Schildläusen ideale Lebensbedingungen. Bei den ersten Anzeichen eines Befalls sollte der Besitzer seine Pflanze reinigen. „Im Idealfall legt man sie dazu schräg in den Garten und spritzt sie mit Wasser ab“, sagt Höfer. Alternativ kann man die Pflanze mit einem feuchten Tuch abreiben und anschließend passende Pflanzenschutzpräparate, etwa auf Ölbasis, verabreichen.

Herrmannsdörfer empfiehlt außerdem, befallene Triebe herauszuschneiden. Wenn einzelne Milben und Läuse übrig bleiben, können Sie diese mit einer Seifenlösung abwischen und anschließend Schutzpräparate anwenden. Das wirkt auch vorbeugend, sagt der Experte.

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