Zwei Tests der Stiftung Warentest zu Spülmaschinentabs liefern überraschende Ergebnisse: Bei den Multi-Tabs gewinnen günstige Eigenmarken – und auch beim Mono-Tabs-Testsieger gibt es eine erfreuliche Entwicklung für Kunden.
- Stiftung Warentest hat 30 Spülmaschinentabs in zwei getrennten Vergleichstests überprüft.
- Die beiden Testberichte umfassen jeweils 15 Mono-Tabs und 15 Multi-Tabs.
- Hinweis: Preise basieren auf dem aktuellen Ladenpreis oder der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers (Stand: 16. Oktober 2025).
Rund drei Viertel aller deutschen Haushalte mit Geschirrspüler nutzen laut einer Statista-Analyse regelmäßig Spülmaschinentabs – Pulver oder Gel kommen deutlich seltener zum Einsatz. Die handlichen Reinigungsmittel gelten als praktisch und zuverlässig. Doch wie groß sind die Unterschiede in der tatsächlichen Reinigungsleistung?
Um genau das herauszufinden, hat Stiftung Warentest 30 Produkte geprüft und ihre Wirkung, Handhabung und Umweltverträglichkeit bewertet – mit teils deutlichen Unterschieden. Während einige Tabs überzeugen, zeigen andere schon bei alltäglichen Verschmutzungen Schwächen.
Spülmaschinentabs bei Stiftung Warentest

Insgesamt 30 Spülmaschinentabs hat die Stiftung Warentest untersucht – darunter 15 sogenannte Multitabs, vier davon als umweltfreundliche Öko-Produkte deklariert, sowie 15 klassische Monotabs.
Die Testverfahren unterschieden sich zwar je nach Produktgruppe, im Mittelpunkt standen jedoch stets zwei zentrale Kriterien: die Reinigungsleistung und der Schutz vor Kalkbelägen.
Testsieger bei den Mulit-Spülmaschinentabs
Bei den Multitabs setzten sich zwei Produkte knapp an die Spitze: Sowohl der W5 Multi-Active All in 1 von Lidl als auch der Denkmit Geschirr-Reiniger Multi-Power Revolution von dm erhielten die Gesamtnote „gut (1,9)“. Wie Lidl auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung mitteilte, wurde seit dem Test vor rund zwei Jahren die Packungsgröße von 40 auf 60 Tabs erhöht. Der Filialpreis liegt inzwischen bei 5,89 Euro. Für die Multitabs von dm zahlen Kunden derzeit 3,95 Euro für 40 Tabs. Damit sind die Testsieger günstiger als bekannte Markenprodukte wie Somat und Finish.
Auch bei dm hat sich seit dem Test im Sommer 2023 etwas geändert. Das Unternehmen stellte die Verpackung auf eine gestapelte Faltschachtel um, um Ressourcen zu sparen. „Außerdem haben wir die Rezeptur weiterentwickelt, sodass sie nun phosphonatfrei ist“, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Ob sich die Anpassung auf die Reinigungsleistung auswirkt, ist bislang unklar.
Der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz weist darauf hin, dass Phosphonate technisch nur begrenzt ersetzbar seien. Ein vollständiger Ersatz könne „die Reinigungsleistung von Reinigern verringern“, heißt es in einer Mitteilung des Verbands.
Testsieger bei Mono-Spülmaschinentabs jetzt deutlich günstiger
Im Vergleich der klassischen Monotabs sicherte sich nur ein Produkt die Bewertung „gut (2,0)“ und damit den Testsieg: der Everdrop Spülmaschinentab Classic. Die Experten der Stiftung Warentest lobten die starke Reinigungsleistung, bemängelten jedoch den hohen Preis. Im Test lagen die Kosten bei knapp 11,00 Euro für 30 Tabs – aus Sicht der Prüfer „extrem teuer“.
Erfreulich für Kunden: Auf SZ-Anfrage verweist das Unternehmen darauf, dass der aktuelle Verkaufspreis im Handel bei 5,99 Euro für 30 Tabs liegt, was rund 20 Cent pro Spülgang entspricht. Der im Test herangezogene Online-Preis könne je nach Bestellmenge und Angebotsstruktur variieren, heißt es.
Everdrop betont zudem, der Preis spiegele den Anspruch an Nachhaltigkeit und Produktqualität wider. „Unsere Tabs haben nicht nur die Bestnote in der Reinigungsleistung erzielt, sondern auch den besten Wert bei der Gewässerverträglichkeit“, so das Unternehmen. Noch fehlen Everdrop die Einkaufsvorteile großer Marken. Langfristig sollen die Tabs günstiger werden – bei gleichbleibender Qualität und Umweltfreundlichkeit.
Sauberes Geschirr auch ohne Chemiekeule

Das Gesamtergebnis kann sich sehen lassen: Zehn der getesteten Spülmaschinentabs erhielten von den Experten das Qualitätsurteil „gut“ – darunter auch drei der vier Öko-Tabs. Das zeigt: Umweltfreundliches Spülen muss keinen Kompromiss bei der Reinigungsleistung bedeuten. Allerdings konnten nicht alle Produkte im Test überzeugen – einige leisteten sich deutliche Schwächen.
Welche Produkte überzeugen – und welche durchfallen –, zeigt Stiftung Warentest in ihren detaillierten Ergebnissen: Die Tests zu den Multi-Tabs erschienen im Heft 08/2023, die zu den Mono-Tabs im Heft 02/2024 (jeweils hinter Bezahlschranke).
So ist die Stiftung Warentest vorgegangen
Im Gegensatz zu Mono-Tabs, die nur reinigen und zusätzlich Klarspüler sowie Regeneriersalz benötigen, vereinen Multi-Tabs mehrere Funktionen in einem Produkt. Daher werden sie im Test ohne Zusatzmittel geprüft. Bewertet wird nicht nur, wie gut sie reinigen, sondern auch, wie zuverlässig sie spülen, trocknen und Geschirr schonen. Das Testvorgehen bei Multi-Geschirrspültabs vereinfacht dargestellt:
- Reinigen (30 Prozent): Geschirr mit typischen Speiseresten verschmutzt, bei 45 °C gespült und anschließend auf Sauberkeit geprüft.
- Klarspülen (15 Prozent): Kontrolle, ob nach dem Spülen Wasserflecken, Beläge oder Schlieren auf dem Geschirr bleiben.
- Kalkbeläge verhindern und Salzfunktion (15 Prozent): Mehrfaches Spülen mit hartem Wasser, Bewertung der Kalkrückstände auf Geschirr und Besteck.
- Trocknen (15 Prozent): Nach dem Spülgang bleibt die Maschine geschlossen, gezählt werden verbliebene Wassertropfen.
- Materialschonung (10 Prozent): Viele Spülzyklen mit verschiedenen Materialien, Kontrolle auf Schäden oder Verfärbungen.
- Umwelteigenschaften (10 Prozent): Analyse, wie stark Inhaltsstoffe Gewässer belasten können.
- Verpackung und Nutzerfreundlichkeit (5 Prozent): Beurteilung von Handhabung, Lesbarkeit der Hinweise und realistischem Verpackungsvolumen.
